Sonntag, 26. Mai 2013

Erdbeer-Rhabarber-Sirup



Was schenkt man dem Papa zum Geburtstag? Jahr für Jahr eine schwierige Frage. Für die Tochter ist es bei der Mutter einfacher, vieles was man selbst mag, mag die Mama auch. Aber der Vater ist echt ne Knacknuss: weder Wein- noch Spirituosenliebhaber, und bei seinen Hobbys kenne ich mich persönlich einfach zu wenig aus, um ein sicheres Händchen zu beweisen. Aber Geschenke aus der Küche, die gehen immer. So habe ich meinem Papa dieses Jahr ein bisschen Frühling aus dem Glas geschenkt. Andere Jahre haben wir an seinem Geburtstag grilliert, draussen gesessen… Dieses  Jahr war Indoor angesagt (ich will jetzt hier keine Litanei über den nicht kommenden Frühling starten – normalerweise mache ich beim gegenwärtigen Gejammer auch tatkräftig mit, verkneif es mir aber jetzt, irgendwie nervt‘s auch langsam…). Zurück zum Geschenk aus der Küche: das war nämlich auch für mich eine Premiere, ich habe vorher noch nie selbst Sirup gekocht. Bis jetzt hatte ich keine spezielle Vorliebe für Sirup – mit Betonung auf „bis jetzt“ – denn selbstgemacht ist er der Hammer. So lecker, dass mich Monsieur J. nach vollbrachter Tat Sirup-Göttin nannte. Oha, das ist doch mal ein Kompliment. 




Erdbeer-Rhabarber-Sirup (nach Frau Feinschmeckerle)


Für ca. 1 Liter Sirup benötigt man

  • Je 1 kg Erdbeeren und Rhabarbern (man kann die Verhältnisse auch ändern)
  • 1 kg Zucker
  • 40 g Vanillezucker
  • Saft von 4 Zitronen 



1. Die Erdbeeren und Rhabarbern in kleine Stücke schneiden. Die Früchte mit 1 Liter Wasser zum Kochen bringen, ca. 10 Minuten köcheln lassen. 


2. Die Erdbeer-Rhabarbermischung mit einer Schöpfkelle herausnehmen und in einem Sieb ausdrücken, die Flüssigkeit sammeln. 


3. Die entstandene Flüssigkeit mit dem Zucker, Vanillezucker und Zitronensaft aufkochen. Ca. 5 Minuten köcheln lassen und dann in sterilisierte Flaschen abfüllen. 



Sonntag, 19. Mai 2013

Heidelbeertorte zum World Baking Day



Heute ist World Baking Day. Auf der Webseite sind Hundert Rezepte verfügbar, von 1 bis 100 mit aufsteigendem Schwierigkeitsgrad. Ist ´ne ganz flotte Sache, finde ich. Einerseits für Backversessene wie mich, weil man auf der Homepage auf einen Schlag Hundert Rezepte aus aller Herren Länder findet, andererseits sollen aber auch Leute, die sich sonst nicht so an den Backofen trauen, zum selber backen animiert werden. Natürlich ist das Ganze gesponsert, von Margarinemarken – der Kapitalismus lässt auch in der Küche grüssen. Ich blende diese Tatsache jetzt einfach mal aus. Ich mag Butter eh lieber als Margarine, ist irgendwie autenthischer… Schlussendlich ist’s aber piepegal, ob Butter oder Margarine, Hauptsache es schmeckt.
Ich habe mich für die Torte mit Blaubeer-, Limetten- und weisser Schokomousse entschieden, die Zosia Cudny, Bloggerin aus Ungarn, zur Verfügung gestellt hat. Die Torte habe ich bereits vor einer Woche, zum Muttertag gebacken, und nicht nur der Mama hat’s geschmeckt (wohl noch mehr dem Papa, was soweit aber nicht erstaunlich ist). Die Torte ist einfach (war ja auch nur Nr. 48) und schnell zubereitet. Die Heidelbeeren passen gut, und mit wilden Heidelbeeren aus dem Haslital, wo die Mama herkommt (dort nennt man sie Heiteni) wäre die Torte wohl kaum zu toppen. Saisonbedingt musste ich auf Importware aus Spanien zurückgreifen. Ich kann mir die Torte aber auch genauso gut mit anderen Früchten vorstellen. 


  

Torte mit Blaubeer-, Limetten- und weisser Schokomousse

Boden
  • 150g Weizenmehl
  • 120g Margarine
  • 30g Puderzucker

Crème
  • Eine halbe Tafel weisse Schokolade
  • 250g Mascarpone
  • Eine Handvoll Blaubeeren
  • Abgeriebene Schale 1 Limette
  • Puderzucker, zum Bestäuben

1. Das Mehl in eine Schüssel sieben, Margarine und Zucker dazugeben. Einen Löffel Wasser (optional) beigeben. Den Teig gründlich kneten und 30 Minuten im Kühlschrank kühl stellen. Den Ofen auf 180 °C vorheizen.

2. Den Teig in eine eingefettete runde Kuchenform geben und gut herunterdrücken. Mit einer Gabel einstechen. Ca. 25 Minuten goldbraun backen.

3. Die Schokolade im Wasserbad schmelzen und mit der Mascarpone vermischen. Die Crememischung auf den Teigboden geben und mit den Früchten bedecken. Mit der abgeriebenen Limettenschale und dem Puderzucker bestreuen.




Habt ihr eurer Mama auch etwas gebacken?

Freitag, 10. Mai 2013

Radieschen-Omelette – oder warum es sich lohnt manchmal an die Kochschulzeiten zurückzudenken






Beim Durchblättern der letzten Saisonküche staunte ich ein bisschen, als ich das Rezept für die Omelette mit Radieschen sah. Ich kenne die Omelette aus Kochschulzeiten (die sich im Gedächtnis am Rande zur Verdrängung befinden) so: Eier, Mehl, Milch, Wasser und Salz. So steht’s auch im Tiptopf (der Pflichtlektüre im Schweizer Kochschulunterricht). Und in der Saisonküche, da machten sie die Omelette nur mit Eiern und Salz. Und erst noch mit vorgängigem Steifschlagen des Eiweiss. Mmmhh. Eine raffinierte Art des doch eher einfachen Alltagsgericht? So gehts: 

Omelettes mit Radieschen (für zwei)

  • 4 Eier
  • Salz 
  • Schnittlauch
  • Pfeffer
  • Radieschen
  • Rapsöl
  • Etwas Kräuteressig




1. Die Eier trennen. Eiweiss mit einer Prise Salz steif schlagen. ­Eigelb verquirlen und vorsichtig mit dem Eiweiss mischen. Schnittlauch fein schneiden und dazugeben. Mit Salz und ­Pfeffer würzen. 

2. Wenig Öl in einer beschichteten Bratpfanne ­erhitzen.  Einen Teil der Eimasse in die Pfanne giessen. Unter Schwenken der Pfanne auslaufen lassen. Bei mittlerer Hitze Omelette ­beidseitig ca. 2 Minuten goldbraun backen und warm stellen. Auf dieselbe Weise restliche Omeletten backen. 

3. Radieschen samt Grün hobeln. Mit  Öl und Essig mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Omeletten mit Radieschen ­anrichten und servieren.

Fazit: Zum Glück poste ich nie die Bilder des Kochvorgangs (ich bewundere die Bloggerinnen und Blogger bei denen die Kochfotos immer so ganz ohne Klecks sind…) denn es war wahrlich eine Sisyphusarbeit mit diesen Omelettes. Da das Eiweiss steif geschlagen wird, ist die Masse zwar schön luftig, was sich in der Bratpfanne allerdings eher als nachteilig auswirkt. Und geschmacklich: naja, irgendwas fehlte, ich schätze mal das Mehl. Nächstes Mal gibt’s wieder Omelettes à la Tiptopf.



Und wie macht Ihr Eure Omelette?

Mittwoch, 8. Mai 2013

Spargel Quiche - bonjour le printemps!



Da ich von Danis Schokoladetarte so so so begeistert war, liess ich mich gleich nochmal von ihr inspirieren... Diesmal musste die Spargel Quiche dranglauben. Die Spargeln haben ja gerade Saison. Allerdings muss ich gestehen,  dass es noch keine Einheimischen waren, sondern solche aus Frankreich. Geduld ist nicht meine Stärke, schon gar nicht wenn’s ums Essen geht. Oft mag ich nicht warten, bis das Schweizer Klima dann auch mal so weit ist, die guten Sachen hervorzubringen. Die Quiche, die kommt ja auch aus Frankreich – wir nennen das gleiche Gericht Wähe, was bei weitem nicht so sexy tönt. 


 

Spargel Quiche

Teig

  • 150 g Weizenmehl
  • 100 g Dinkelmehl
  • 125 g Butter
  • Salz
  • 6 EL Wasser

Füllung


  • 500 g grüner Spargel
  • 50 g Rohschinken
  • 1 TL Zucker
  • 50 g französischer Bergkäse (oder was gerade da ist, ich habe Sbrinz genommen)
  • 3 Eier
  • 100 g Rahm
  • 100 g Crème fraîche
  • Schwarzer Pfeffer, frisch gemahlen
  • 1 Bund glatte Petersilie
  • 1 EL frisch gepresster Zitronensaft


1. Weizen- und Dinkelmehl mit Butter, 1/2 TL Salz und dem Wasser verkneten. Den Teig ausrollen, in die Tarteform legen und an den Seiten einen 3 cm hohen Rand formen. Die Form in den Kühlschrank stellen.

2. Den Spargel mit Wasser abspülen und unterer Drittel abschneiden. In kochendem Wasser mit einer Prise Salz und etwas Zucker 2 Minuten blanchieren, abtropfen lassen und mit kaltem Wasser abspülen.

3. Den Schinken mit den Händen in kleine Stücke reißen.

4. Den Käse reiben, mit Eiern, Rahm und Crème fraîche verrühren und mit Salz & Pfeffer würzen. Petersilie waschen, trocken tupfen und fein hacken. Kräuter und Schinkenstücke unter die Füllung rühren.

5. Die Füllung auf den Boden giessen, den Spargel adrett auf der Füllung verteilen und mit Zitronensaft beträufeln.

6. Die Quiche im auf 200 Grad vorgeheizten Ofen etwa 60 Minuten goldbraun backen.

Bonjour le printemps!