Dienstag, 28. Oktober 2014

Baba Ganoush

Das waren sie wohl, die letzten Auberginen der Saison. Bald wird das Wintergemüse den Speiseplan dominieren. Deshalb wollte ich noch einmal etwas Besonderes aus den Eierfrüchten zubereiten – nämlich Baba Ganoush. Auberginenpüree ist in der orientalischen Küche allgegenwärtig. Je nach Land wird es als Dip, als Gemüse-Beilage oder als Salat serviert. Und es fehlt auf keiner Mezzeplatte. Die Zubereitungsarten sind so vielfältig wie die entsprechenden Länder. Im Iran zum Beispiel werden dem "Mirza Ghasemi"  zusätzlich Eier und Tomaten beigegeben. Das persische Auberginenmousse hat mir während unserer Iranreise willkommene Abwechslung von all den Fleischgerichten gebracht. Ich habe es häufig einfach mit Fladenbrot gegessen. In der Türkei heisst das Auberginenpüree Babaganuç und wird je nachdem auch mit Eiern oder mit Tahini (aber ohne Tomaten) zubereitet. 



Hier das Rezept für ein ganz klassisches Baba Ganoush: 
  • 2 grosse Auberginen 
  • 1 gepresste Knoblauchzehe
  • 1/2 Bio-Zitrone: Schale und Saft
  • 3 EL Olivenöl
  • 1-2 EL Tahini (Sesampaste)
  • ein Bund klein gehackter Petersilie
  • 1/2 Bund klein gehackter Pfefferminze
  • 1/2 Granatapfel
  • 1 Prise Kreuzkümmel
  • Salz und Pfeffer




1. Die Auberginen rundum mit einer Gabel einstechen. Danach ca. 1 Stunde bei 220 Grad im Ofen rösten, bis die Schale schwarz und runzlig ist. Anschliessend auskühlen lassen. Wer einen Holzkohlengrill hat, kann die Auberginen auch auf dem Grill rösten, das gibt ein hervorragendes Aroma. 

2. Die Schale vom Fruchtfleisch entfernen (kann einfach abgezogen werden). Das Fruchtfleisch in einem Sieb abtropfen. 
  
3. Knoblauchzehe, Zitrone, Olivenöl, Tahini, Petersilie und Minze unter das Auberginen-Fruchtfleisch mischen. Mit Kreuzkümmel, Salz und Pfeffer abschmecken. 

4. Mit Granatapfelkernen dekorieren. 

  


Es schmeckt herrlich mit Fladenbrot. Zum Beispiel als Apéro. 

Quelle: annabelle.ch



Mittwoch, 15. Oktober 2014

Ristorante Da Luigi

Monsieur J. und ich gehen gerne nach Zürich zum Essen. Die Auswahl an guten und geschmackvollen Restaurants ist gross. Mögen wir den Weg nicht auf uns nehmen, fahren wir ins ganz nahe Baden. Das schmucke Altstädtchen bietet auch ein paar gute Restaurants. Ich weiss auch nicht, woher der Drang kommt, Restaurants in den Städten aufzusuchen. Denn auch in der Agglo gibt es hervorragende Restaurants. Die sind vielleicht weniger durchgestylt, werben nicht mit Bio-Zutaten oder shabby chic-Möbeln. Dafür servieren sie ehrliches, bodenständiges Essen, das ausgezeichnet schmeckt. So ein Restaurant ist das Da Luigi in Wettingen.
Obwohl wir jetzt schon eine ganze Weile hier wohnen, hat es uns letztes Wochenende das erste Mal zu Signore Luigi verschlagen. Nachdem uns mehrfach gesagt wurde, dass es da die besten Pizzen gibt, mussten wir das natürlich selbst ausprobieren. Das Ristorante Da Luigi ist von aussen eine eher unscheinbare Pizzeria. Die Einrichtung ist einfach und gemütlich, die Bedienung aufmerksam und freundlich. 
Zur Vorspeise nehmen wir einen Salat. Dazu werden kleine Brötchen aus Pizzateig serviert. Damit kann eine Pizzeria bei mir gleich punkten. Anschliessend teilen wir uns eine Pizza Sorpresa – mit Auberginen und Rohschinken. Der Pizziaolo hat die Pizza bereits geteilt und die beiden Hälften werden auf zwei Tellern serviert. Natürlich kommt die Pizza ganz frisch aus dem Holzofen. Sie hat den unverkennbaren Holzofen-Geschmack. Der Teig ist knusprig, nicht zu dick und nicht zu dünn. Diese Pizza schafft es auch auf meiner Liste ganz bestimmt unter die besten in der Schweiz verspeisten Pizzen. Ausserdem muss man hier keine Angst haben, nicht satt zu werden. Wir müssen Beide ein Stück übrig lassen (da habe ich doch zu viele Brötchen zum Salat verdrückt). Weil es dem Mann unangenehm ist (die Pizza war ja wirklich ausgezeichnet) schiebt er mir seine Reste rüber. Wenn eine Frau nicht alles aufisst, scheint es weniger schlimm zu sein. Getrunken haben wir einen Ripasso, der im Offenausschank serviert wird und für einen Offenwein sehr gut ist.
Zum Dessert wählt Monsieur J. Panna cotta con frutti di bosco – und ich einen zweiten Löffel.
Wer im Raum Baden/Wettingen eine hervorragende Pizza essen möchte, sollte auf alle Fälle im Da Luigi einkehren. Vom Essen über den Service stimmt hier alles. Und zum Abschied gibt es einen kräftigen Händedruck der Serviertochter.

Sonntag, 5. Oktober 2014

Ratatouille-Ravioli mit Salbeibutter

In letzter Zeit war hier nicht gerade viel los. Dafür sonst furchtbar viel. Monsieur J. und ich sind nach Italien gefahren und haben nochmals Hochzeit gefeiert (weil Heiraten so schön ist!). Die letzten Wochen vor der Hochzeit war da kaum Zeit für etwas anderes, schon gar nicht für Blogeinträge. So wunderschön das Heiraten auch ist, es ist mindestens so anstrengend. Gekocht wurde im Hause Kirschenzeit trotzdem ab und zu. So präsentiere ich jetzt ein Rezept, das wir vor ziemlich genau einem Monat gekocht haben. Es war eine Woche vor der Hochzeit, als mein Schwager (wau, ich hab jetzt einen Schwager) und seine Freundin zu Besuch kamen. Damals haben wir uns auf Italien eingestimmt. Zum Aperitivo nippten wir an einem Aperol Spritz und die hausgemachte Pasta assen wir unter der angenehmen Abendsonne. Ich erinnere mich an wunderschöne Stunden auf der Terrasse als wäre es gestern gewesen. Es war die Zeit voller Vorfreude: vor den Ferien, vor dem Hochzeitswochenende mit all unseren Lieben, vor den Tagen am Strand. Und jetzt? Jetzt ist mein ganz persönliches Highlight 2014 passé. Aber das Schöne am Bloggen ist, dass man kulinarische Erlebnisse nochmals Revue passieren lassen kann. Und somit auch die schönen kleinen Geschichten, die dem Kulinarischen den Rahmen geben. Danke euch dreien, für den herrlichen Sommerabend und die Erinnerung an wunderschöne Stunden.  




Ratatouille Ravioli mit Salbeibutter

Pastateig
  • 450 g Weissmehl
  • 5 Stück Eier

Füllung
  • 2 kleine grüne Zucchini
  • 1 Aubergine
  • 1 rote Peperoni
  • 1 gelbe Paprikaschote
  • 2 Knoblauchzehen
  • Rosmarin und Thymian
  • 30 ml Olivenöl
  • 1 El Tomatenpurée
  • Salz
  • Pfeffer
  • Harissa
  • 2 El Brotbrösel (von hellem Brot)
  • 1 Ei

Salbei-Butter
  • 100 g Butter
  • 50 g Semmelbrösel
  • Eine Handvoll Salbei
  • Eine Handvoll Pinienkerne




1. Für den Teig Eier verquirlen und mit dem Mehl zu einem Teig verarbeiten. Nimmt der Teig das Mehl nicht vollständig auf, noch wenig Wasser beifügen. Nun den Teig mit den Handballen während 5 Minuten kneten; er soll elastisch und von eher fester Konsistenz sein. In Klarsichtfolie wickeln und mindestens 1 Stunde ruhen lassen.

2. Zucchini, Aubergine und Peperoni waschen und in ganz feine Würfel schneiden. Den Knoblauch schälen und fein hacken, Rosmarin und Thymian ebenfalls fein hacken.

3. In einer Bratpfanne Olivenöl erhitzen und das Gemüse mit Knoblauch und Kräutern anbraten. Tomatenpurée, Salz, Pfeffer, Zucker und Harissa beifügen.  Anschliessend die Gemüsemasse etwas abkühlen lassen, dann Brotbrösmel und Ei untermischen.

4. Pinienkerne ohne Fett etwas anrösten.

5. Den Pastateig hauchdünn ausrollen (hab ich mit einer Nudelmaschine gemacht) und dann grossen Ravioli daraus formen (wenn man keine Form hat kann man Kreise mit einem Glas ausstechen und nach dem Befüllen halbieren). Ca. 2 TL Füllung auf eine Hälfte geben und Ravioli zusammenfalten. Ränder gut andrücken (z. B. mit einer Gabel).



6. In einer grossen Pfanne Wasser zum Kochen bringen, salzen. Die Ravioli ca. 10 Minuten ziehen lassen.


7. Butter in einer Pfanne erhitzen und die Semmelbrösel darin goldbraun anrösten. Salbeiblätter hinzugeben. Die Butter und mit den Pinienkerne über die Ravioli geben.



Quelle: Grain de Sel

Montag, 25. August 2014

Tomates provençales





Es gibt kaum etwas Besseres als sonnengereifte Tomaten im August. Ich liebe Tomaten, und ich muss mich im Winter manchmal schon ganz schön beherrschen, keine hors-sol-Tomaten zu kaufen. Wenn ich es trotzdem tue ist es jedes Mal eine Enttäuschung (eigentlich weiss ich es ja…). Die Tomaten aus der Steinwolle kommen nämlich nicht im Geringsten an den Geschmack von Tomaten heran, die während der Sommermonate tagtäglich im Freien von der Sonne geküsst wurden. 





So geniesse ich momentan fast jeden Tag Tomaten. Sei es einfach roh mit ein bisschen Salz, als Salat oder gebacken. Röstet man die Tomaten im Ofen entwickeln sie einen fantastischen Geschmack. Dazu ein paar Kräuter und Olivenöl – mehr braucht es nicht für das Tomatenglück.





Tomates provençales

  • Verschiedene Sorten Tomaten
  • Frische Kräuter (Thymian, Rosmarin, Oregano, Salbei)
  • Knoblauch
  • Olivenöl
  • Salz und Pfeffer
  • Nach Belieben etwas Feta



1. Den Ofen auf ca. 200 Grad vorheizen

2. Die Tomaten halbieren und mit den angeschnitten Hälften nach oben in eine feuerfeste Form legen. 

3. Kräuter und Knoblauch fein hacken. Mit Olivenöl vermischen. Tomaten mit der Olivenöl-Kräuter-Mischung beträufeln.

4. Tomaten während 40 bis 60 Minuten in der Ofenmitte rösten.

Und wie mögt ihr die Tomaten am liebsten? 




Samstag, 23. August 2014

Online-Interview auf HeimGourmet

Hallo ihr Lieben! 

Vor ein paar Wochen wurde ich von HeimGourmet für ein Interview angefragt. Die Fragen haben mich wiedermal dazu gebracht, mir zu überlegen, was Kochen und Essen für mich überhaupt bedeuten. Was dabei rausgekommen ist findet ihr hier: Interview

Montag, 18. August 2014

Kirschenglacé

Diesen Post wollte ich schon seit Wochen ins Netz stellen.  Noch im Juni war ich Kirschen pflücken. Im Fricktal, der Region wo ich aufgewachsen bin. Auf den Bäumen, die einst meine Grosseltern bewirtschafteten. Nun, da die Grosseltern nicht mehr leben, und von den Nachkommen niemand die Zeit und die Musse hat, sich um die Kirschen zu kümmern, sind die Bäume an einen Bauern verpachtet. Zum Glück dürfen wir noch immer so viele Kirschen pflücken, wie wir möchten. Das tue ich jedes Jahr. Und jedes Mal kommen dabei Kindheitserinnerungen auf.



Früher war die Kirschensaison jeweils ein Familienereignis: Verwandte, Freunde und Bekannte meiner Grosseltern kamen und halfen beim „chriesigünne“. Für meine Grosseltern war es wohl die strengste Zeit im Jahr. Ich kann mich erinnern, dass meine Grossmutter manchmal um vier Uhr aufstand: Bevor sie „in die Chriesi“ ging erledigte sie noch Garten- und Hausarbeiten. Dann war sie den ganzen Tag auf den Bäumen oder am Kirschen verlesen, auch abends, nachdem die Ausbeute des Tages längst abgeliefert war. Ich habe mit dem Kirschenpflücken mein erstes Geld verdient. Um nichts möchte ich diese Zeit missen, auch wenn ich als Jugendliche die Kirschbäume manchmal verflucht habe, da ich viel lieber ins Freibad gegangen wäre. Es sind wunderschöne Erinnerungen die ich an diese Zeit habe. Die stärksten Erinnerungen an meine lieben Grosseltern sind jene vom Chrisigünne.



 Also holte ich im Juni ein paar Kilo Kirschen: für Konfitüre oder zum Einfrieren. Und von ein paar Kirschen machte ich Glacé.  Für den Blog wollte ich ein paar schöne Bilder machen, mit frischen Kirschen und so. Und irgendwie hat es nie gepasst. Es kamen Hochzeitsvorbereitungen, Unmengen von Regen und Grillabende dazwischen. Und jetzt, wo es sich draussen bereits wie Herbst anfühlt, habe ich ein paar Sonnenstrahlen erhascht und endlich Zeit gefunden. Frische Kirschen gibt’s jetzt halt keine mehr. Aber dieses Rezept möchte ich euch nicht vorenthalten.
Die Kombination von Vanilleglace und gefrorenen Kirschen ist wunderbar. Monsieur J. – inzwischen mein Mann – hat gemeint, das wäre etwas vom Besten, das ich je gemacht hätte.  Ist ja klar, waren auch Kirschen von meinen Grosseltern.

Kirschenglacé
  • 250 g entscheinte Kirschen
  • 50 ml Wasser
  • 40 g Zucker


  • 1 Vanillestange
  • 400 ml Milch
  • 300 ml Rahm
  • 6 Eigelb
  • 160 g Zucker




1. Kirschen, Wasser und Zucker aufkochen und ein paar Minuten kochen lassen. Wenn die Kirschen weich abkühlen lassen.

2. Die Vanillestange aufschneiden und auskratzen. Milch, Rahm, Vanillestange und Vanillemark in eine Pfanne geben und aufkochen. Wenn die Masse kocht die Pfanne vom Herd nehmen.

3. Das Eigelb und den Zucker schaumig schlagen. Die heisse Milchmischung unter die Eigelbmasse rühren.

4. Die Masse auf 85 Grad erhitzen, bis sie andickt (nicht kochen, da sie ansonsten stockt).




5. Die Masse ein paar Stunden im Kühlschrank herunterkühlen, anschliessend in der Eismaschine gefrieren lassen.


6. Zum Schluss die Glace abwechselnd mit den Kirschen in einen Behälter füllen.  



Quelle: Elisabeth Johansson: Eis